Blackberry entwickelt keine Smartphones mehr

Seit Jahren befindet sich Blackberry in der Krise. War das Unternehmen zu Beginn der Smartphone-Ära noch ein Pionier und hat immense Erfolge für sich verbuchen können, so wurden die Geräte in den letzten Jahren von Android und iOS in die Bedeutungslosigkeit verbannt. Lange hat man an eigene Geräte mit dem eigenen Betriebssystem festgehalten und den Anschluß verloren. Der Marktanteil von Blackberry-Geräten betrug zuletzt 0,1%. Im vergangenen Geschäftsquartal konnte Blackberry gerade noch 400.000 Telefone unters Volk bringen. Nun zieht Blackberry-Chef John Chen die Konsequenzen und hat angekündigt, dass Blackberry zukünftig keine eigene Smartphones mehr entwickeln werden. Diese Arbeit werde nun an Partner ausgelagert. Ein Beispiel für die neue Strategie wurde ein ein Gemeinschaftsunternehmen in Indonesien genannt, in dem Blackberry sich allein auf die Software-Entwicklung fokussiert. Schon das jüngste Modell DTEK50 war eigentlich ein Telefon des Herstellers Alcatel mit Blackberry-Logo.
Aus meiner Sicht ist dieser Schritt konsequent. Ich selbst bin erst 2013 das erstemal mit Blackberry-Geräten in Berührung gekommen. Seinerzeit habe ich den Job gewechselt und da war ein Blackberry Curve das Standardfirmenhandy. Die Umstellung war schon schmerzhaft, wenn man zuvor ein iPhone 4s sein eigen nannte. 2013 war aber der Smartphonemarkt fest in den Händen von Apple und Samsung. Da brachte Blackberry erst noch das Z10 heraus – das erste Handy mit dem neuen Betriebssystem Blackberry 10. Erst mit dem Priv im Jahr 2015 wechselte Blackberry zu Android. Und obwohl das Priv viele interessante Features mitbrachte, war dieser Schwenk zu spät. Am Ende war das Priv einfach ein weiteres Android-Smartphone von vielen und auch ziemlich hochpreisig. Insofern ist abzusehen, dass Blackberry mit Geräten keine großen Sprünge mehr machen will. Wenn man sich nun auf die eigenen Software-Lösungen konzentriert, hat das Unternehmen wenigstens noch über diese Schiene eine Zukunft – zumindest im Bereich der Unternehmenssoftware.

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