Wer heute über IT-Lösungen für sein Lager Gedanken macht, hat bei der SAP zur Zeit zwei Optionen: auf der einen Seite das klassische WM als Kernkomponente im ECC, auf der anderen Seite EWM – entweder als eigenständiges System oder bereits als Teil der S/4 HANA-Suite. Doch diese Wahlfreiheit hat irgendwann ein Ende. Denn SAP kündigt sich einiger Zeit an, dass die Nutzungsrechte für das klassische WM auslaufen werden. Das genaue Datum hat die SAP zwischenzeitlich schon mal angepasst: Hieß es noch 2016, dass das magische Datum 2024 sei, kommuziert die SAP aktuell das Jahr 2025 als den Zeitpunkt, wo die Nutzungsrechte fürs WM auslaufen werden.
Jetzt könnte der ein oder andere sich entspannt zurück lehnen und denken, dass es ja noch viel Zeit bis dahin ist. Und vielleicht verschiebt die SAP die Deadline noch das ein oder andere mal. Aber aus meiner Sicht sollte man nicht zu lange untätig bleiben. Denn egal, ob man ein bestehenden SAP WM hat oder ob man aktuell über eine Neueinführung von SAP nachdenkt: man sollte sich heute schon Gedanken machen, wie man sich am besten in Bezug auf die Lagerverwaltung positioniert. Wenn man heute S/4 HANA neu einführt, dann sollte man bedenken, ob es wirklich Sinn macht, dabei das klassische WM einzuführen, wenn man in fünf Jahren das Lager ins EWM migrieren muss. Dabei würde nicht nur der neuerliche Einführungsaufwand anfallen, sondern der Schulungsaufwand der Lagermitarbeiter ist nicht zu unterschätzen. Selbst bei Verwendung von Scannern, so ändern sich doch Prozesse und auch die Scannertransaktionen haben ein anderes Aussehen. Da das EWM auch im S/4 HANA immer noch wie ein externes Lagerverwaltungssystem agiert, sind davon nicht nur das Lager, sondern auch andere Bereiche betroffen. Und auch wenn man aktuell keine SAP Neueinführung zu bewältigen hat, so sollte man sich heute schon Gedanken machen, wie die Lagerverwaltung in seinem Unternehmen in einigen Jahren aussehen soll. Viele Unternehmen haben Werke in verschiedenen Länder und dementsprechend muss hier auch die Zeit für die etwaigen Roll-Outs berücksichtigt werden. Da kann je nach Anzahl der zu migrierenden Ländern, kann die Zeit bis 2025 schon mal knapp werden. Auch hier sollte bedacht werden, dass ein EWM-Roll-Out nicht nur Auswirkungen im Lager hat. Und wenn im eigenen Unternehmen auch noch nicht das notwendige Know-How vorhanden ist, dann muss entweder erst ein Know-How-Aufbau stattfinden oder vielleicht sogar noch erst ein Implementierungspartner gesucht werden. Vielleicht möchte man auch die Gelegenheit nutzen und mal grundsätzlich evaluieren, ob EWM für die eigenen Belange wirklich die richtige Lagerverwaltungssoftware ist oder ob es eventuell eine passendere Alternative gibt. Dann käme noch eine Software-Evaluierung dazu. Wenn man das alles zusammen nimmt, dann sind plötzlich sieben Jahre gar nicht mehr so viel Zeit. Und deswegen sollte der verantwortungsvolle IT-Manager sich jetzt schon Gedanken machen, wie er das Thema Lagerverwaltung angehen sollte.
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